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Zeit schinden beim Arbeitgeber – wie erhalte ich Bedenkzeit?

Wie zögere ich meine Jobzusage raus?

Was für ein Luxus! Sie haben mehrere Bewerbungen rausgeschickt, einige Vorstellungsgespräche erfolgreich gemeistert und sind nun in der privilegierten Lage, sogar schon eine Zusage zu haben. Aber es handelt sich dabei nicht um Ihren persönlichen Nummer-Eins-Job. Sie möchten wissen, wie es mit der oder den anderen Stelle(n) aussieht – vielleicht kriegen Sie dort auch noch ein Jobangebot und zwar eins, das Ihnen noch mehr zusagt. Sie wollen also nicht gleich das erstbeste Angebot annehmen und müssen irgendwie Zeit schinden, bevor Sie zu- oder absagen. Wie machen Sie das am besten?

Es gibt mehrere Möglichkeiten! Sie können einfach erstmal zusagen – was Sie haben, kann Ihnen keiner mehr nehmen. Sie spekulieren auf Zeit, da Sie wissen, dass es etwas dauern wird, bis Sie den Vertrag erhalten. Sollte bis dahin ein besseres Angebot ins Haus geflattert sein, können Sie den Vertrag noch vor Ihrem Antrittsdatum kündigen. Auch in der Probezeit können Sie meist noch sehr zeitnah wieder kündigen. Aber: Die feine Art ist das nicht! Solch ein Benehmen hinterlässt bei Ihrem Beinahe-Arbeitgeber einen schlechten Beigeschmack und wer weiß – meist sieht man sich doch zweimal im Leben. Ihr Name wäre auf jeden Fall in diesem Unternehmen „verbrannt“. Jegliche Rückkehr, zweite Chance oder jeder Kontakt wäre hinüber, außerdem kann sich diese miese Masche auch rumsprechen und plötzlich ist auch der andere Job nicht mehr verfügbar – weil die Chefs Golf-Buddys sind und Ihr Name fiel.

Die ehrlichste Variante: die Wahrheit sagen! Sie teilen mit, dass Sie noch andere Optionen haben, sich noch entscheiden müssen und mehr Zeit brauchen. Diese Taktik könnte allerdings auch nach hinten losgehen, denn sie zeigt Ihrem Arbeitgeber, dass es sich nicht um Ihre Traum-Stelle handelt, wenn Ihnen andere Eisen im Feuer auch noch wichtig sind. Da er sicherlich noch andere potenzielle Bewerber hat, die heißer auf den Job sind, könnte sich das Angebot für Sie damit schnell erledigt haben. Sollten Sie diese Variante wählen, dann verpacken Sie Ihre Verzögerung so, dass wirklich klar wird, wie gern Sie zusagen möchten, aber dass Sie zumindest noch ein weiteres – schon geplantes – Vorstellungsgespräch wahrnehmen möchten.

Eine weitere Möglichkeit: Die Hinhaltetaktik. Sie zögern Ihre Zusage ein paar Tage hinaus, stellen vielleicht noch ein paar Fragen zu bestimmten Themen und schaffen es so, auch den anderen Vorstellungstermin wahrzunehmen. Aber auch hier gilt: Achtung, zu lange sollten Sie nicht zögern, denn vielleicht gibt es andere, interessiertere Bewerber, denen dann der Vorzug gegeben wird. Solange Ihr Arbeitsvertrag noch nicht unterschrieben ist, haben Sie den Job noch nicht in der Tasche. Außerdem kommt ein zögerlicher Kandidat nicht besonders gut rüber und ehrlich ist auch diese Taktik nicht.

Wenn Sie selbst nicht zu 100 Prozent hinter dem neuen Jobangebot stehen, gibt es natürlich auch noch die vierte Möglichkeit: Einfach absagen. Seien Sie sich dann aber ganz sicher mit Ihrer Entscheidung, sonst bereuen Sie es, sollte es mit der anderen, etwas interessanteren Stelle nicht klappen.

Egal, wie Sie es machen, versuchen Sie die Situation so zu lösen, dass sie für alle Parteien fair ist und kein schlechter Nachgeschmack bleibt.

 

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