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Bore-Out im Job

Langeweile und Unterforderung im Job führen häufig zu deinem Bore-out. Aber was genau ist das eigentlich?

Jeder kennt das Wort „Burn-out“ und weiß, was es bedeutet. Aber was ist ein „Bore-out“? Ähnlich wie beim Burn-out ist die Tendenz steigend; immer mehr Arbeitnehmer „erkranken“ an einem Bore-out. Im Gegensatz zum Burn-out, der meist durch eine Überforderung eintritt, geht es beim Bore-out um eine Unterforderung. Der Arbeitnehmer ist ständig unterfordert, nicht ausgelastet und die Langeweile (engl: boredom) macht ihn krank.

Nach einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und des Bundesinstituts für Berufsbildung leidet in Deutschland jeder siebte Angestellte an einem Bore-out.

Oftmals liegt die Unterforderung daran, dass der Arbeitnehmer überqualifiziert ist und er seine Fähigkeiten nicht genügend einsetzen kann. Über einen längeren Zeitraum führt dieses Gefühl zu Unzufriedenheit und Antriebslosigkeit. Das Schlimme ist nämlich, dass sich die Betroffenen häufig mit der Situation abfinden, sogar gewisse Strategien entwickeln, damit ihre Unterforderung nicht auffällt und sie so immer weiter in den Langeweile-Strudel hineingezogen werden, was letztendlich sogar zu einer Depression führen kann. Das ständige Vortäuschen von Arbeit kann auch zu Stresssymptomen und Erschöpfungszuständen führen. In jedem Fall ist es wichtig, einen Bore-out ernst zu nehmen. Ist er weit fortgeschritten, ist eine ärztliche Behandlung notwendig.

Aber wie kommt es überhaupt zu einem Bore-out? Häufig steckt ein falscher Beruf oder ein falscher Arbeitsplatz dahinter. Ein Beruf, in dem man sein Potenzial nicht voll ausschöpfen kann, ist auf Dauer nicht befriedigend. Zu einfache Aufgaben, die sich schlimmstenfalls immer wiederholen, sind ebenfalls ein Auslöser. Betroffen sind meist gut ausgebildete, fest angestellte Arbeitnehmer. Die Angst, gewisse Sicherheiten aufzugeben und keinen neuen Job zu finden, führen dazu, in einem langweiligen Job hängenzubleiben anstatt den Job zu wechseln.

Häufig bemerken Arbeitnehmer gar nicht, dass sie auf dem Weg in einen Bore-out sind, dabei gibt es gewisse Anzeichen. Wer immer öfter erschöpft ist und kaum noch Lust auf seine Arbeit hat, sollte hinterfragen, ob er unterfordert ist. Häufig ziehen sich Betroffene auch von Kollegen zurück, benehmen sich teils aggressiv oder sind verschlossen. Schlaf- und Antriebsstörungen sind ebenfalls ein Merkmal, ebenso wie Essstörungen und andere Süchte.

Um aus der Bore-out-Falle herauszukommen, ist es wichtig, dass man sein Problem selbst erkennt. Langweilen Sie sich? Träumen Sie von einem anderen Job? Merken Sie, dass Sie gefährdet sind, suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Chef oder suchen Sie nach Alternativen. Häufig hilft es auch schon, wenn man im Privatleben etwas findet, das einen positiven Ausgleich schafft und das Gleichgewicht wieder herstellt, sei es ein bestimmter Sport oder eine intellektuelle Herausforderung wie z. B. eine neue Sprache oder ein Kurs an der Volkshochschule. Wichtig ist auf jeden Fall etwas gegen den Bore-out zu unternehmen, denn: Er kann wirklich krank machen!

 

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