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Freund oder Kollege?

Kollege und bester Freund – kann das klappen?

Arbeiten unter Freunden, mit seinen Kollegen befreundet sein – klingt erstmal toll, aber Vorsicht, das hat nicht nur Vorteile. Sobald sich nämlich im Büro Beziehungs- und Sachebene miteinander vermischen, können Konflikte entstehen. Enttäuschungen, Neid oder Interessenskonflikte sind häufig vorprogrammiert. Plötzlich wird der Freund im Büro zum Konkurrenten, weil er einen beruflich überholt und befördert wird. Ebenfalls schwierig ist die Konstellation, wenn aus einem befreundeten Kollegen plötzlich der Chef wird. So wird häufig im Büro viel Privates geteilt – aber will man, dass der Chef auf einmal alles über einen weiß? Auch für den Chef, der plötzlich seine Freunde unter sich hat, ist die Situation oft nicht leicht. Plötzlich soll er sie zum Beispiel für schlechte Arbeit kritisieren. Was also tun, wenn man merkt, dass der Kollege sich wesentlich mehr öffnet und eine Freundschaft erwartet, man selbst aber vorsichtig bleiben will oder einem eine lockere kollegiale Beziehung reicht? Ganz wichtig: Grenzen ziehen. Hier hilft es, wenn man deutlich sagt, dass man für bestimmte Themen vielleicht nicht der richtige Ansprechpartner ist und dass es einem nicht behagt, zu viele private Informationen von Kollegen zu bekommen. Andersherum gilt natürlich, dass man selbst nicht zu viel von sich preisgibt. Natürlich ist es oft verlockend, Dinge, die einen beschäftigen, direkt – im Büro – loszuwerden, aber möchte man wirklich, dass die Kollegen alles über einen wissen? Themen wie Hobbys oder Haustiere sind auf jeden Fall unverfänglicher als Gespräche über Beziehungs- oder Eheprobleme, auch sollte man vorsichtig sein, wenn man sich über etwas im Job aufregt – denn wer weiß, ob der Kollege damit nicht bei anderen Kollegen hausieren geht und es am Ende dem Chef zu Ohren kommt. Natürlich lassen sich Privatleben und Arbeitswelt nicht auf Dauer strikt trennen. Dennoch macht es vieles einfacher, wenn man mit seinen Kollegen zwar freundschaftlich verbunden ist, aber eben keine allzu engen Freundschaften im Büro stattfinden. Selbstverständlich kann es passieren, dass man im Job den engsten Freund fürs Leben findet, aber gerade, wenn man neu in ein Unternehmen kommt, sollte man zuerst vorsichtig sein, ob oder wem gegenüber man sich öffnet, und generell eher unverfängliche Themen suchen. Mit der Zeit wird sich dann herauskristallisieren, ob es bei einem kollegialen Verhältnis bleibt oder vielleicht doch ein neuer Freund vor einem sitzt.

 

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