Wie erklärt man eigentlich den Begriff „Konjunktur“?
Überall ist von der Konjunktur die Rede – aber was genau ist eigentlich die Konjunktur? Die Konjunktur bezeichnet die wirtschaftliche Gesamtlage eines Landes und beschreibt die Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivität über einen bestimmten Zeitraum. Bei uns in Deutschland ist die Konjunktur ein zentrales Thema, weil sie maßgeblich die Lebensqualität der Bürger, die Beschäftigungslage und die Stabilität der Wirtschaft beeinflusst.
Die Phasen der Konjunktur
Aber wie funktioniert die Konjunktur? Sie läuft in verschiedenen Phasen ab: Aufschwung, Boom, Abschwung und Rezession. Im Aufschwung wächst die Wirtschaft, die Produktion steigt und die Arbeitslosigkeit sinkt. Unternehmen investieren mehr und die Konsumlaune der Verbraucher nimmt zu. Ein Boom ist durch eine hohe Nachfrage und eine nahezu volle Auslastung der Produktionskapazitäten gekennzeichnet. In dieser Phase können allerdings auch Überhitzungen auftreten, die zu einer Inflation führen können. Der Abschwung folgt auf den Boom und ist durch sinkende Nachfrage, stagnierende oder fallende Produktionszahlen und steigende Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. In dieser Phase können Unternehmen gezwungen sein, ihre Produktion runterzufahren und Mitarbeiter zu entlassen. Eine Rezession tritt ein, wenn die Wirtschaft über einen längeren Zeitraum schrumpft, was dann zu einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts führt.
Die deutsche Konjunktur
In Deutschland wird die Konjunktur durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Das sind u.a. die globale Wirtschaftslage, die Exportnachfrage, die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und die politischen Rahmenbedingungen. Weil Deutschland stark exportorientiert ist, können internationale Entwicklungen wie Handelskonflikte oder wirtschaftliche Krisen in anderen Ländern direkte Auswirkungen auf die deutsche Konjunktur haben.
Wirtschaftspolitische Maßnahmen
Deswegen beobachten die Bundesregierung und die EZB die Konjunkturentwicklung genau, um gegebenenfalls wirtschaftspolitische Maßnahmen zu ergreifen. So können zum Beispiel in Zeiten des Abschwungs Konjunkturpakete geschnürt werden, um die Wirtschaft anzuheizen. Das kann durch Investitionen in die Infrastruktur oder durch steuerliche Entlastungen für Unternehmen und Verbraucher passieren.