Was tun bei einer vorschnellen Bewertung einer Person?

Was tun bei einer vorschnellen Bewertung einer Person?

Wie gehe ich ein Meeting an?

Das Vorstellungsgespräch läuft gut, der Personaler scheint einen sympathisch zu finden, doch plötzlich kippt die Situation. Von da an kann man den Personaler einfach nicht mehr von sich überzeugen – er scheint sein negatives Urteil gefällt zu haben.

Was ist der Horn-Effekt?

Was ist schiefgelaufen? Es hat ein Wahrnehmungsfehler stattgefunden. Ein einziges Wort oder eine Eigenschaft, irgendetwas hat dem Personaler nicht gefallen und dieser negative Eindruck überstrahlt dann alles andere. Dies nennt man den Horn-Effekt. Der Horn-Effekt wird auch Teufelshörner-Effekt oder Devil-Effect genannt. Wer den Namen erfunden hat, ist nicht bekannt, aber die Ursprünge gehen auf den Psychologen Edward L. Thorndike zurück, der das Phänomen um das Jahr 1920 entdeckt hat.

Wie der Horn-Effekt wirkt

Der Horn-Effekt bezeichnet psychologische Wahrnehmungsfehler, die das eigene Urteil unbewusst negativ beeinflussen. Es handelt sich um eine vorschnelle Bewertung einer Person oder ihrer Fähigkeiten aufgrund eines spezifischen negativen Merkmals. Die Wirklichkeit wird verzerrt und führt zu einer Verallgemeinerung einer einzelnen, negativen Beobachtung.

Die Gefahr unbewusster Urteile

Manche kennen das noch aus der Schulzeit. Eine Note ist schlecht und gleich wird man insgesamt wesentlich schlechter eingestuft. Häufig wird auch vom Aussehen einer Person auf die Kompetenz geschlossen. Vorurteile, Stereotype, Klischees – genau hier wirkt der Horn-Effekt. Das Gefährliche an den negativen Urteilen, die vorschnell geschlossen werden, ist das Unbewusste. Man merkt häufig gar nicht, dass man jemanden vorschnell nach einer einzigen Eigenschaft beurteilt. Und mit dieser Beurteilung kann eine ganze Bewerbung und damit eine Karriere zerstört werden. Bei Bewerbungen kann der Horn-Effekt zum Beispiel ganz banal durch einen Tippfehler passieren. Der Bewerber wird vom Personaler aufgrund eines Rechtschreibfehlers als schlampig eingestuft und er unterstellt ihm deswegen, dass er noch weitere Defizite hat. Alles, was der Bewerber jetzt an positiven Eigenschaften und Fähigkeiten mitbringt, wird durch den Horn-Effekt überstrahlt. Das Gegenteil des Horn-Effekts ist der Halo-Effekt. Hier überstrahlt eine positive Eigenschaft alles andere und die gesamte Person wird positiv beurteilt.

Was man gegen den Horn-Effekt tun kann

Aber was kann man selbst gegen den Horn-Effekt tun? Generell hilft es schon, wenn man weiß, dass es diesen Wahrnehmungsfehler überhaupt gibt. So kann man sein eigenes Urteil über andere Menschen nach dem ersten Eindruck prüfen und sich fragen, warum man dieses Urteil gefällt hat. Um selbst nicht Opfer des Horn-Effekts zu werden, sollte man bei einer Bewerbung nichts dem Zufall überlassen und bewusst einen positiven Eindruck machen.

Autor: localjob Redakteur
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