Nachwuchs fürs Handwerk

Nachwuchs fürs Handwerk

Nachwuchs im Handwerk ist dringend notwendig – neue Ausbildungsmöglichkeiten kommen da wie gerufen.

2023 starteten 27.800 junge Leute in einem bayerischen Handwerksbetrieb als Azubi ins Berufsleben. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von einem Prozent. Die meisten Ausbildungsverträge wurden in den Berufen Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik geschlossen. Insgesamt bietet das Handwerk 130 Berufe zur Ausbildung an. Wer gern Karriere machen möchte, hat im Handwerk gute Aussichten. Mit einer abgeschlossenen Lehre und anschließender Weiterbildung stehen einem alle Türen offen. Und Nachwuchs wird dringend gebraucht: in den folgenden Jahren werden in bayerischen Handwerksunternehmen rund 22.000 neue Chefs benötigt, da die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Aber nicht nur in Bayern wird Nachwuchs gebraucht.

Nachwuchsbedarf im Mittelstand und in MINT-Berufen

Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – fast die Hälfte der Bevölkerung ist in einem mittelständischen Unternehmen beschäftigt. Diese Unternehmen bieten ebenfalls jede Menge Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Durch die duale Ausbildung mit Praxis und Berufsschule eröffnen sich damit auch viele Chancen auf ein späteres Studium. Und in diesen mittelständischen Betrieben werden dringend Mitarbeiter gesucht. 2021 fehlten laut dem Institut für deutsche Wirtschaft 87.000 Handwerker. Besonders Bauingenieure, Bautechniker und Bauzeichner werden gesucht. Generell gibt es in den sogenannten MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Technik – eine hohe Nachfrage an Fachkräften. Gerade in mittelständischen Unternehmen sind IT-Fachleute gefragt; auch in diesem Bereich konnten 13.600 Stellen im Jahr 2021 nicht besetzt werden – trotz guter Einkommensmöglichkeiten.

Teilzeitausbildung für mehr Flexibilität

Wem es zeitlich nicht möglich ist, den ganzen Tag zu arbeiten und wer deswegen meint, keine Ausbildung machen zu können, für den gibt es die Möglichkeit, einen Berufsabschluss zeitlich flexibel zu erwerben. Seit vier Jahren erlaubt das Berufsbildungsgesetz, eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Hierbei wird die Arbeitszeit flexibel verkürzt, wodurch sich die Ausbildungsdauer verlängert. Dies kommt besonders jungen Eltern, Alleinerziehenden, pflegenden Angehörigen, Menschen mit Lernbeeinträchtigung oder Behinderung oder Zugewanderten ohne ausreichende Deutschkenntnisse zugute. Wer eine Ausbildung in Teilzeit machen möchte, muss einen Betrieb finden, der zu einer Ausbildung dieser Art bereit ist.

Autor: localjob Redakteur
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