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Hagen - wirtschaftliche Brücke zwischen Südwestfalen und Ruhrgebiet

Hagen ist eine kreisfreie Großstadt im südöstlichen Teil des Ruhrgebiets. Im Volksmund wird Hagen als „das Tor zum Sauerland“ bezeichnet, da letzteres mit seinem Nordwestrand an Hagen grenzt. Hagen nimmt mit dieser Lage eine wichtige wirtschaftliche Scharnierfunktion zwischen dem Ruhrgebiet und Südwestfalen, der dritterfolgreichsten Industrieregion Deutschlands, ein.

Hagen ist Sitz der einzigen staatlichen Fernuniversität Deutschlands, von Amts-, Land- und Arbeitsgericht sowie mehrerer überregionaler Institute, Behörden und Verwaltungsstellen. Seit dem 17. März 2012 führt Hagen offiziell den Namenszusatz „Stadt der FernUniversität“, dieser Zusatz ist auch auf dem Ortsschild zu lesen.

Während des Deutschen Kaiserreiches von 1871 bis 1914 erlebte Hagen eine Blütezeit. Durch die Urbanisierung und Industrialisierung entwickelte sich die Stadt zum Oberzentrum für die gesamte Region südlich der Ruhr. Im Jahr 1887 schied Hagen verwaltungsrechtlich aus dem Kreis Hagen aus und wurde eine kreisfreie Stadt. Der Bankier und Mäzen Karl Ernst Osthaus holte in den Jahren nach der Jahrhundertwende viele später bedeutende Architekten wie Henry van de Velde, Peter Behrens und Walter Gropius in die Stadt, welche den Ruf von Hagen als Bindeglied zwischen Jugendstil und Moderne („Hagener Impuls“) begründeten. Zentrum dieser Initiative waren das Folkwang-Museum und die rudimentär ausgeführte Gartenstadt Hohenhagen. Begünstigt durch Hagens Stellung als Eisenbahnverkehrsknotenpunkt errichtete Peter Klöckner in der damals noch selbstständigen Nachbarstadt Haspe ein großes Hochofen- und Stahlwerk, die Hasper Hütte.

Anfang der 1970er Jahre setzte im Zuge der Stahlkrise in Hagen der Niedergang der Schwerindustrie ein. Die Klöckner-Hütte vollständig stillgelegt, die Gussstahlwerke Wittmann gingen in die Insolvenz und zwei von drei Werken der Stahlwerke Südwestfalen wurden geschlossen. Weitere Arbeitsplatzverluste betrafen die ehemals starke Nahrungsmittelindustrie mit den Brauereien Bettermann und Andreas, den Süßwarenherstellern Villosa und Grothe und dem Produktionsbetrieb von Zwieback Brandt.

In den 1980er Jahren wurden die Arbeitsplatzverluste durch die Industrialisierung des Lennetals aufgefangen werden. Das war ausschlaggebend für den Wunsch zur Eingemeindung der Stadt Hohenlimburg, deren Kaltwalzindustrie stabil war und sogar noch Arbeitsplatzzuwachs erbrachte.

In den 1980er Jahren konnte sich Hagen gegenüber den nördlichen Nachbarn Dortmund, Witten und Bochum wirtschaftlich gut behaupten, und bis heute liegt die mittlere Arbeitslosenquote etwa 3 Prozent unter dem mittleren Ruhrgebietsdurchschnitt. Anfang der 1980er Jahre machte Hagen als „Liverpool der Neuen Deutschen Welle“ von sich reden, da viele bekannte Musiker und Bands der besagten Musikrichtung, unter anderem Nena, Extrabreit und die Schwestern Annette und Inga Humpe, hier ihre Wurzeln hatten.

Während einst die Schwerindustrie die Stadt prägte, dominiert heute die metallverarbeitende Klein- und mittelständischer Industrie, sowie zunehmend das Dienstleistungsgewerbe. Bekannte Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe in Hagen sind Varta (bis Jahr 2000, seitdem Hawker-Batteries/EnerSys), die Douglas Holding, Europart Holding, Nordwest Handel, Westfalia, Christ, Hussel, Stora Enso, Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke, C.D. Wälzholz, SinnLeffers und Brandt, die allesamt ihren Unternehmenssitz in der Stadt haben.

Ob für Auszubildende, Facharbeiter, Ingenieure oder Studierende – die Großstadt Hagen bietet aufgrund des dort anzutreffenden Branchenmixes sowie der Vielfalt an Unternehmen sowie Fort- und Weiterbildungseinrichtungen und nicht zuletzt des Angebots der Fernuniversität und eines umfangreichen Kultur- und Freizeitangebotes ideale Voraussetzungen sowohl für den Berufsstart als auch eine Neuorientierung.